Was ist eine chocolate babka?

*Ich empfehle allen, die sich das fragen, die Seinfeld-Folge "The Dinner Party" (Staffel 5, Episode 13).

Viele Personen in meinem unmittelbaren Umkreis kennen das Wort Babka und assoziieren damit Großmutter / ältere Frau. Aber Babka als Backware? Damit kann so gut wie niemand etwas anfangen. Wann genau ich das erste Mal von einer (Hefeteig-)Babka gehört habe weiß ich gar nicht mehr, es muss schon einige Jahre her sein, denn sie ist mir nicht unbekannt gewesen, als ich das erste Mal nach New York City gereist bin. In New York kennt quasi jeder (Chocolate) Babka und es gibt sie daher auch wirklich überall zu kaufen. Restaurants, Delis, Bäckereien und auch so gut wie jeder Supermarkt verkauft diese Köstlichkeit. Wie und durch wen die Babka nach New York City gelangt ist, ist nicht zu 100% geklärt, es gibt zahlreiche Geschichten und Theorien dazu.

Ich selbst habe mich vor einigen Jahren an einer Nutella-Babka probiert. Das Ergebnis hat mich aber nicht umgehauen. In meiner Vorstellung hätte jede einzelne Hefeteigschicht nur so von Schokolade strotzen sollen, (m)ein wahrgewordener Schokotraum für den Gaumen. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Für die Füllung der Babka hatte ich zwar quasi ein ganzes Glas Nutella verbraucht. Diese hat sich dann aber leider während des Backvorgangs zum größten Teil verflüchtigt, sodass das Ergebnis bei weitem nicht an meine erträumte Schokoladenbombe herankam.

Irgendwo hatte ich dann gelesen, dass Melissa Clark das beste Rezept für eine Chocolate Babka zusammengestellt hätte und habe mir sogar eine Podcast-Folge nur zu dieser Babka angehört. In dieser Podcast-Folge erklärt Melissa Clark jeden einzelnen Zubereitungs-Step und ehrlich gesagt hatte mich dies ein wenig abgeschreckt, da es sich super aufwendig und kompliziert anhörte. Lange Zeit habe ich diese Babka immer wieder auf meine To-Bake-Liste gepackt, bin aber einfach nie dazu gekommen das Rezept auszuprobieren.

An einem freien Samstag im Januar diesen Jahres (ich liebe Back-Samstage!) war es dann endlich soweit: Mein Babka-Wochenende stand vor der Tür. Für die Herstellung dieser Babka sollten zwei Tage einplant werden. Am ersten Tag kann dann aber schon fast alles zubereitet werden, sodass am zweiten Tag quasi nur noch gebacken werden muss. Okay, okay, ganz so entspannt und easy-peasy wie ich es darstelle, ist es natürlich nicht, aber die Aufteilung auf zwei Tage und unterschiedliche Steps macht Spaß und was könnte es besseres geben, als an einem Sonntag aufzustehen und zu wissen "gleich wird gebacken"?

Das Rezept besteht aus vier Parts:

1. Der Hefeteig: Dieser wird am Vorabend zubereitet (er geht ein wenig in die Richtung eines Brioche-Teiges, was heißt, dass die Butter erst ganz am Schluß eingearbeitet wird) und darf über Nacht im Kühlschrank ruhen, um seine Aromen entwickeln zu können.

2. Der Schokoladen-Belag: Wird auch am Vorabend zubereitet. Achtung: (!) Suchtgefahr, da viel zu lecker.

3. Die Schokoladen-Streusel: Werden ebefalls am Vorabend zubereitet, ebenfalls großes Sucht-Potential!

4. Der Zuckersirup (Seeehr wichtig! Auf keinen Fall weglassen): Wird vor / während des Backens der Babka zubereitet.

   
   

Meine Erwartungen an diese Babka wurden weit übertroffen! Sie ist soo herrlich soft und unglaublich schokoladig. Selbst die Schokostreusel sind ein Traum, da sie perfekt fudge und durch die enthaltenden Schokostücke aber auch knackig sind (was ich wirklich nicht erwartet habe und sie eigentlich weglassen wollte). Dieses Rezept ist nicht mehr aus meiner Back-Sammlung wegzudenken und ich habe damit schon weitere Backprojekte geplant.

Für das Rezept nach "Melissa Clark Chocolate Babka" googlen.

Zwei Wochen später musste ich das Rezept einfach noch einmal ausprobieren. Dieses Mal habe ich die Schokostreusel durch in Zuckersirup gekochten Orangenschalen-Streifen ersetzt und (ehrlich gesagt ausversehen )ein wenig mehr Zuckersirup verbraucht. Das Ergebnis war dermaßen saftig, sodass die Babka noch Tage später ein super saftiger Schokotraum war.